Speicheldiagnostik

S P E I C H E L D I A G N O S T I K 

Was ist Speicheldiagnostik?
Speichel übt viele wichtige Funktionen aus:

1.| Spülfunktion
2.| Bedecken der Zahnoberfläche mit einem Schutzfilm aus Proteinen
3.| Remineralisation der Zahnoberfläche, also Einbau wichtiger Nährstoffen in den Zahn
4.| Abmildern des sauren Zahnbelags, um Säureschäden zu vermeiden
5.| Abbau von Bakterien, die Karies verursachen

Um zu überprüfen, ob all diese Funktionen des Speichels gewährleistet sind, wird eine Speichelanalyse durchgeführt.

Was beinhaltet die Speicheldiagnostik?
Der Speichel wird in vier Tests untersucht. Anhand der Ergebnisse kann das individuelle Kariesrisiko bestimmt werden.

Streptokokkus-Mutans-Test
Dieser Test überprüft, wie viele der kariesfördernden Bakterien Streptokokkus mutans sich im Speichel befinden. Die Überprüfung wird ganz einfach mittels eines Teststäbchens durchgeführt.

Laktobazillen-Test
Laktobazillen sind ebenfalls Bakterien. Sie treten ganz besonders häufig auf, wenn viele zuckerhaltige Nahrungsmittel verzehrt werden. Da diese Zucker dann in Säuren umgebaut werden und die Zähne angreifen, kann dieser Test dazu herangezogen werden, die Ernährungsgewohnheiten umzugestalten.

Speichelflussrate
Diese wird mittels eines einfachen Tests ermittelt. Der Patient kaut zwei Stunden nach der letzten Mahlzeit und vor dem Zähneputzen so lange auf einem Stück Paraffin, bis es weich wird. Der bis zu diesem Zeitpunkt abgegebene Speichel wird verschluckt, und der von nun an produzierte Speichel wird fünf Minuten lang in ein Messgefäß entleert. Ein bis zwei Milliliter pro Minute entsprechen den Normalwerten, weniger als 0,7 ml stellen bereits eine beträchtlich erniedrigte Speichelabgabe dar und Werte unter 0,1 ml/min weisen auf Mundtrockenheit hin.

Pufferkapazität des Speichels
Durch die Aufnahme von zuckerhaltiger Nahrung werden im Mund Säuren gebildet, die den Zahn angreifen. Der Speichel ist jedoch in der Lage, diese Säuren zu neutralisieren und unschädlich zu machen. Diese Fähigkeit des Speichels ist abhängig von seiner Zusammensetzung und bei jedem Menschen unterschiedlich gut oder schlecht. Mittels eines Teststreifens wird der sogenannte pH-Wert ermittelt. Er gibt Auskunft darüber, wie gut der Speichel in der Lage ist, die Säuren zu bekämpfen.

Ihr Nutzen
Mittels eines Bewertungsbogens kann der Zahnarzt anhand der Testergebnisse ihr individuelles Kariesrisiko ermitteln.
Gegebenenfalls wird er sie beraten und Ihnen Wege aufzeigen, ihre Ernährung und Zahnpflege so umzustellen, dass ihre Zähne möglichst ein Leben lang gesund bleiben


T E S T   A U F   C A N D I D A   A L B I C A N S 

Was ist Candida albicans?
Candida albicans ist ein Hefepilz, der auch als Fadengeflecht bezeichnet wird und als Auslöser der weißen Soor bekannt ist. Dieser Pilz findet sich in fast jeder Mundhöhle sowie im Darm vieler Menschen, ohne irgendeine Art von Problemen auszulösen. Durch eine geschwächte Abwehrkraft, durch Gabe von Antibiotika, während einer Schwanger-schaft oder durch Allgemeinerkrankungen wie Diabetes mellitus kann es zu einer starken Vermehrung des Pilzes kommen, wodurch eine Entzündung entsteht. Diese Entzündung kann sich auf Mund – und Rachenschleimhaut ausbreiten, bis hin zur Speiseröhre. Auch ein Befall des gesamten Körpers ist möglich. Des Weiteren wird ein Zusammenhang in Bezug auf die Entstehung von Karies angenommen und weiter erforscht.

Wozu dient der Speicheltest auf Cnadida albicans?
Mit Hilfe des Speicheltests kann bei Verdacht auf Wucherung von Candida albicans eine genaue Diagnose gestellt werden. Dazu wird der Zahnarzt einen Abstrich der Mundschleimhaut vornehmen und an ein Labor schicken. Dieser Test ist für Sie völlig schmerzfrei und nimmt nur wenige Sekunden in Anspruch. Nach einigen Tagen liegt das Ergebnis vor. Bei positivem Befund, das heißt, wenn der Hefepilz sich stark vermehrt hat, kann eine Therapie begonnen werden.

Ihr Nutzen
Ein Ausbreiten der Hefepilze im Körper kann rechtzeitig verhindert werden und Ihnen somit einen langen Krankheitsweg ersparen.
Die Bekämpfung der Pilze in der Mundhöhle ist relativ einfach, haben sie sich jedoch im Körper ausgebreitet, treten oft Probleme bei der Behandlung auf. Durch Mundspülungen können die Pilze in der Mundhöhle zerstört und somit am Wuchern und an der Ausbreitung im gesamten Körper gehindert werden. Die einzig sinnvolle Lösung liegt in der Früherkennung und der damit verbundenen Vermeidung der weiteren Ausbreitung.


P U F F E R A K A P A Z I T Ä T S B E S T I M M U N G 

Was ist eine Puffer-Kapazitätsbestimmung?
Diese Untersuchung dient dazu festzustellen, wie gut der Speichel in der Lage ist, Säuren zu neutralisieren. Säuren werden nach der Aufnahme zuckerhaltiger Nahrung von den im Mund lebenden Bakterien gebildet und greifen den Zahn an. In gewissem Maße kann dies vom Speichel verhindert werden. Ein kleiner Schaden am Zahnschmelz kann mittels des Speichels wieder repariert werden.
Diese Fähigkeit des Speichels ist abhängig von seiner Zusammensetzung und bei jedem Menschen unterschiedlich gut oder schlecht ausgeprägt.

Wie verläuft die Untersuchung?
Mittels eines Teststreifens wird der so genannte pH-Wert ermittelt. Er gibt Auskunft darüber, wie gut der Speichel in der Lage ist, die Säuren zu bekämpfen. Dazu wird etwas Speichel mit einer Pipette auf einen Testsreifen gegeben. Nach etwa fünf Minuten ist die Reaktion beendet und anhand der Färbung des Streifens kann nun mit Hilfe einer Farbskala der pH-Wert bestimmt werden.
1.| Saurer pH-Wert – schlechte Pufferkapazität
2.| Neutraler pH-Wert – mittlere Pufferkapazität
3.| Basischer pH-Wert – gute Pufferkapazität
Um eine bessere Pufferwirkung zu erzielen, kann beispielsweise eine Zahncreme mit Natriumhydrogencarbonat verwendet werden.

Ihr Nutzen
Mittels der Puffer-Kapazitätsbestimmung kann ein erhöhtes Kariesrisiko schon frühzeitig erkannt werden und die Entstehung von Karies kann durch gezielte Maßnahmen verhindert werden. Ihre natürlichen Zähne bleiben somit länger kariesfrei, gesund und schön.


K A R I E S - R I S I K O B E S T I M M U N G 

Was ist eine Kariesrisikobestimmung?
Eine Kariesrisikobestimmung dient dazu herauszufinden inwieweit Sie gefährdet sind, zukünftig Karies zu entwickeln.

Was ist eigentlich Karies?
Das Wort Karies stammt aus dem Lateinischen „Caries“ und bedeutet übersetzt Fäulnis oder Morschheit. Bei der Karies werden die Substanzen, aus denen der Zahn aufgebaut ist, zerstört. Wird der Zahn nicht behandelt, schreitet die Erkrankung voran und dringt immer tiefer in den Zahn ein, was sehr unangenehm und schmerzhaft ist. Karies entsteht durch das Zusammenwirken von vielen Faktoren. Zu den wichtigsten gehört der Zahnbelag. Dieser enthält Bakterien, die in der Lage sind den Zahn zu zerstören. Sie bilden Säuren, die dem Zahn die Mineralstoffe entziehen, und es entsteht ein „Loch“. Wird der Zahnbelag nicht regelmäßig entfernt, steigt das Risiko einer Karies folglich extrem an. Weiterhin spielt die Ernährung eine große Rolle. Zuckerhaltige Nahrungsmittel mehrmals am Tag führen ebenfalls zu mehr Karies. Besser ist es, nur einmal am Tag etwas Süßes, dafür aber etwas mehr, zu sich zu nehmen.
Auch wenn dies oft behauptet wird, ist Karies nicht vererbbar.

Was geschieht bei der Kariesrisikobestimmung?
Die Kariesrisikobestimmung setzt sich aus mehreren Bestandteilen zusammen. Zunächst erfasst der Zahnarzt den aktuellen Zustand der Zähne. Auch der Kariesbefall in der Vergangenheit wird anhand der Füllungen nachvollzogen.

Des Weiteren werden folgende Untersuchungen durchgeführt:

1.| Speicheltest auf Kariesbakterien
2.| Untersuchung des pH-Wertes
3.| Pufferkapazitätsbestimmung
4.| Ermittlung der Speichelfließrate
5.| Ernährungsanalyse

Auf Grundlage der Ergebnisse kann der Zahnarzt feststellen, ob Ihr Kariesrisiko gering, mittel oder hoch ist.

Ihr Nutzen
Wird bei Ihnen ein mittleres oder hohes Risiko festgestellt, zukünftig wieder Karies zu bekommen, wird der Zahnarzt mit Ihnen ein Vorsorgeprogramm entwickeln. Dies beinhaltet je nach Ursache des hohen Kariesrisikos zum Beispiel eine Fluoridierung der Zähne, eine professionelle Zahnreinigung oder eine Ernährungsberatung. Sie lernen die Ursachen des Kariesrisikos zu erkennen und können so gezielt dazu beitragen, Ihr Risiko zu senken und Ihre Zähne so lang wie möglich gesund und schön zu erhalten.

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